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ELGRO Technology GmbH

Ihr Partner für innovative elektromechanische Kontakt- und Bedienelemente sowie Formteile und Dichtungen aus Silikonelastomer

Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2015



Einleitung

In der industriellen Fertigung von Formteilen aus Elastomeren stehen Unternehmen heute mehr denn je vor der Herausforderung, hochwertige Produkte effizient und kostengünstig herzustellen. Besonders in Branchen wie der Medizintechnik, Apparatetechnik oder Industriekomponentenfertigung sind Präzision, Wirtschaftlichkeit und Flexibilität entscheidende Erfolgsfaktoren.

Traditionell gilt der Flüssigspritzguss (Liquid Silicone Rubber, kurz LSR) als bevorzugtes Verfahren zur Herstellung komplexer Silikonbauteile. Doch bei genauerer Betrachtung offenbart sich ein alternatives Verfahren mit bemerkenswertem Potenzial zur Kostenoptimierung: das Compression Molding. Es handelt sich hierbei um ein bewährtes Formgebungsverfahren, das sich durch einfache Werkzeuge, geringere Initialkosten und eine hohe Flexibilität auszeichnet – und dabei in vielen Anwendungen gleichwertige oder sogar bessere Ergebnisse liefert.

Ziel dieses Artikels ist es, praxisnah und nachvollziehbar aufzuzeigen, wie Compression Molding gegenüber dem LSR-Verfahren erhebliche wirtschaftliche Vorteile bietet – von der Prototypenphase über die Werkzeugherstellung bis hin zur Serienproduktion. Im Mittelpunkt steht dabei eine wertanalytische Betrachtung aller relevanten Aspekte entlang des Produktentwicklungs- und Fertigungsprozesses.

Unternehmen, die frühzeitig die Machbarkeit im Compression Molding prüfen, können nicht nur ihre Gesamtkosten signifikant senken, sondern auch ihre Time-to-Market verkürzen, die Produktqualität steigern und gleichzeitig flexibler auf individuelle Kundenwünsche reagieren. Dieser Artikel richtet sich an Einkaufsverantwortliche, Entwicklungsingenieure und Entscheider in mittelständischen Unternehmen, die gezielt nach Wegen suchen, ihre Produktion effizienter zu gestalten – und dabei auf einen erfahrenen, kompetenten Partner wie ELGRO Technology GmbH setzen möchten.

Überblick über die Verfahren

Compression Molding – Bewährte Technik mit modernem Potenzial

Das Compression Molding, auch als Pressformverfahren bekannt, ist eines der ältesten, aber gleichzeitig effizientesten Verfahren zur Herstellung von Formteilen aus Elastomeren wie HTV-Silikonen (High Temperature Vulcanizing Silicone). Bei diesem Verfahren wird das ungeformte Material – meist in Form von Rohlingen oder Platten – in ein beheiztes Werkzeug eingelegt und durch das Schließen des Werkzeugs unter Druck verpresst. Die Vulkanisation erfolgt direkt im Werkzeug unter definierten Temperatur- und Druckbedingungen.

Vorteile auf einen Blick:

  • Einfache Werkzeugkonstruktion, auch bei komplexen Geometrien
  • Hohe Materialausnutzung durch geringe Angussverluste
  • Verarbeitung einer breiten Palette an Elastomeren, auch preisgünstigerer Qualitäten wie HTV
  • Geringere Maschineninvestitionen als bei Spritzgießanlagen
  • Gute Reproduzierbarkeit und Bauteilqualität, insbesondere bei kleineren bis mittleren Serien

Typische Anwendungen finden sich u. a. in der Medizintechnik, Labortechnik, im Gerätebau sowie in der Elektrotechnik – überall dort, wo langlebige, flexible und präzise Formteile gefragt sind.

Flüssigspritzguss (LSR) – Präzision durch Automation

Das Liquid Silicone Rubber (LSR)-Verfahren ist ein vollautomatisches Spritzgießverfahren, das für die Großserienproduktion entwickelt wurde. Es verarbeitet flüssige Zwei-Komponenten-Silikone, die in einer Misch- und Dosieranlage homogen vermengt und anschließend direkt in ein temperiertes Werkzeug eingespritzt werden.

Typische Merkmale:

  • Hervorragend geeignet für hohe Stückzahlen
  • Sehr feine Details und filigrane Geometrien realisierbar
  • Hoher Automatisierungsgrad
  • Gleichbleibende Qualität bei hohen Produktionsvolumina

Trotz dieser Vorteile ist das LSR-Verfahren mit erheblichen Anfangsinvestitionen verbunden: Werkzeuge sind aufwendig und teuer in der Herstellung, der Anlagenaufbau erfordert komplexe Peripherie, und das Material selbst (LSR) ist im Vergleich zu HTV-Silikonen kostenintensiver. Für kleinere bis mittlere Serien oder bei flexiblen Designanforderungen stößt das Verfahren schnell an wirtschaftliche Grenzen.

  • Durch die Gegenüberstellung der Verfahren wird bereits deutlich: Compression Molding bietet insbesondere bei kleineren Stückzahlen und variantenreichen Produktionen relevante wirtschaftliche Vorteile – ohne Kompromisse bei der Qualität.

Wertanalytische Betrachtung des Produktentwicklungs- und Fertigungsprozesses

Die Entscheidung für ein bestimmtes Fertigungsverfahren sollte nicht isoliert betrachtet werden. Gerade im Hinblick auf die Gesamtkosten eines Projekts lohnt sich ein ganzheitlicher, wertanalytischer Blick auf alle Phasen – von der Entwicklung bis zur Serienproduktion. Im Folgenden vergleichen wir Compression Molding und Flüssigspritzguss entlang der typischen Projektphasen.

Prototypenphase – Schneller zu seriennahen Ergebnissen

In der frühen Produktentwicklung zählt jede Woche. Compression Molding punktet hier mit hoher Flexibilität: Bereits mit vergleichsweise einfachen Werkzeugen können funktionsfähige Prototypen hergestellt werden – oft in Material und Eigenschaften sehr nahe an der späteren Serie. Ein teures Spritzgießwerkzeug ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht nötig.

KriteriumCompression MoldingFlüssigspritzguss (LSR)
Werkzeugkosten Prototyp
Gering (auch Aluminium möglich)
Hoch (selbst für Prototypen komplex)
Time-to-Prototype
Kurz (Tage bis wenige Wochen)
Lang (mehrere Wochen)
Materialnähe zur Serie
Hoch bis identisch (HTV gleich wie in Serie)
Hoch (LSR gleich wie in Serie)
Anpassbarkeit
Hoch (schnelle Werkzeugmodifikationen)
Gering (aufwändige Änderungen)
  • Fazit: In der Prototypenphase bietet das Compression Molding klare Vorteile in Bezug auf Geschwindigkeit, Flexibilität und Kosten.

Werkzeugherstellung – Ein zentraler Kostenfaktor

Werkzeuge für das Compression Molding sind in der Regel deutlich einfacher und günstiger zu fertigen als komplexe Spritzgussformen. Sie benötigen keine Heißkanalsysteme oder automatische Entformungseinheiten. Die geringere Komplexität senkt nicht nur die Herstellungskosten, sondern auch die Fehleranfälligkeit und Wartungskosten im Betrieb.

KriteriumCompression MoldingFlüssigspritzguss (LSR)
Werkzeugkomplexität
Gering
Hoch
Herstellungskosten
Niedrig
Hoch
Bauzeit
Kurz
Lang
Wartungsaufwand
Gering
Mittel bis hoch
Amortisationszeit
Schnell
Langsam
  • Fazit: Die Investition in Compression-Molding-Werkzeuge amortisiert sich deutlich schneller – besonders bei kleinen bis mittleren Serien.

Serienfertigung – Effizienz durch einfache Prozesse

In der Serienproduktion zeigt sich, wie effizient ein Verfahren wirklich ist. Das Compression Molding ermöglicht hohe Kavitätenzahlen bei einfacher Werkzeugmechanik – ein großer Vorteil, wenn viele Bauteile gleichzeitig gefertigt werden sollen. Zudem ist der Energieverbrauch pro Bauteil in vielen Fällen geringer, da keine aufwändige Peripherie wie Dosier- und Mischanlagen notwendig ist.
Weitere Vorteile: Durch geringere Temperaturen und Drücke wird der Maschinenverschleiß minimiert und die Prozesssicherheit erhöht. Auch Materialwechsel oder kleinere Losgrößen lassen sich wirtschaftlicher realisieren.

KriteriumCompression MoldingFlüssigspritzguss (LSR)
Zykluszeiten
Etwas länger
Sehr kurz
Kavitätennutzung
Hoch bei geringem Aufwand
Hoch, aber technisch anspruchsvoll
Flexibilität bei Stückzahl
Hoch
Eingeschränkt (Großserie im Vorteil)
Energie- und Wartungskosten
Gering
Hoch
Rüstzeiten
Kurz
Lang (aufgrund komplexer Peripherie)
  • Fazit: Compression Molding ist besonders für variantenreiche Serien, kleinere Chargen und energieeffiziente Produktion eine wirtschaftlich überlegene Lösung.

Wirtschaftliche Vorteile des Compression Molding gegenüber dem Flüssigspritzguss

Nach der detaillierten Betrachtung des Entwicklungs- und Fertigungsprozesses lassen sich die wirtschaftlichen Vorteile des Compression Molding klar herausarbeiten. Im Folgenden beleuchten wir die zentralen Kostentreiber und zeigen, wo sich konkrete Einsparpotenziale ergeben.

Günstigere Werkzeuge mit kürzerer Bauzeit

Die Werkzeugkosten machen bei elastomeren Formteilen einen erheblichen Anteil der Gesamtkosten aus – insbesondere bei kleineren Stückzahlen. Compression-Molding-Werkzeuge benötigen keine komplexen Heißkanäle oder Auswerfersysteme. Dadurch lassen sie sich schneller, einfacher und kostengünstiger herstellen.

✔ Typische Einsparung gegenüber LSR-Werkzeugen: 30–70 %
✔ Bauzeiten von wenigen Wochen möglich

Reduzierte Initialkosten und schnellere Amortisation

Durch die niedrigeren Werkzeug- und Maschinenkosten lassen sich Compression-Molding-Projekte bereits mit geringerem Budget realisieren. Die Einstiegshürden sind niedriger – ideal für Start-ups, Pilotserien oder Produkte mit moderaten Stückzahlen.

✔ Weniger Kapitalbindung im Projektstart
✔ Schnellere Amortisation bei kleinen und mittleren Serien

Effizientere Serienfertigung durch hohe Kavitätennutzung

Da beim Compression Molding auch bei höheren Kavitätenzahlen keine komplexe Werkzeugtechnik erforderlich ist, lassen sich mehrere Bauteile gleichzeitig mit geringem Energieeinsatz fertigen. Das reduziert den Teilepreis erheblich – auch bei kleineren Losgrößen.

✔ Höherer Output pro Maschinenzyklus möglich
✔ Einfaches Upscaling ohne komplett neues Werkzeugdesign

Niedrigere Rohmaterialkosten

Während LSR-Materialien vergleichsweise teuer sind, erlaubt das Compression Molding die Verarbeitung von HTV-Silikonen oder anderen kostengünstigeren Elastomeren. Diese bieten vergleichbare Materialeigenschaften – oft sogar mit besseren mechanischen Werten – bei deutlich geringeren Materialkosten.

✔ Materialersparnis von bis zu 50 % möglich
✔ Breitere Auswahl an Materiallieferanten

Geringere Betriebskosten

Die Maschinen- und Prozesskosten im Compression Molding sind geringer – vor allem durch:

  • Wegfall aufwändiger Dosier- und Mischtechnik
  • Reduzierte Energieaufnahme
  • Weniger Verschleißteile
  • Kürzere Rüstzeiten

✔ Deutlich geringerer Maschinenstundensatz als beim LSR-Verfahren
✔ Einfachere Wartung und höhere Verfügbarkeit

Flexiblere und günstigere Oberflächenveredelung

Da das Compression Molding weniger rückständige Trennmittel und Zusatzstoffe benötigt, lassen sich nachgelagerte Veredelungen wie Bedruckung, Lackierung oder Anti-Abrieb-Beschichtungen einfacher und günstiger realisieren.

✔ Bessere Haftung von Farben und Beschichtungen
✔ Weniger Nachbearbeitung erforderlich

Kürzere Time-to-Market

Compression Molding ermöglicht eine schnelle Überleitung vom Prototyp zur Serie – mit gleichbleibendem Material und ohne aufwendige Umstellungen. Dadurch lassen sich Produktideen schneller in den Markt bringen und Wettbewerbsvorteile realisieren.

✔ Schnelle Verfügbarkeit marktreifer Teile
✔ Reaktionsschnelligkeit bei Design- und Mengenänderungen

Zusammenfassung der wirtschaftlichen Vorteile – Compression Molding vs. Flüssigspritzguss

KriteriumCompression MoldingFlüssigspritzguss (LSR)
Werkzeugkosten
Deutlich günstiger, einfache Konstruktion
Hoch, komplexer Aufbau mit Heißkanal und Auswerfern
Werkzeugbauzeit
Kurz (oft nur wenige Wochen)
Lang (mehrere Wochen bis Monate)
Initialkosten / Investitionen
Niedrig, schnelle Amortisation
Hoch, hoher Kapitalbedarf zu Projektbeginn
Kavitätennutzung
Hoher Nutzen bei einfacher Technik
Hoch, aber mit hohem technischem Aufwand
Rohmaterialkosten
Günstig (z. B. HTV-Silikone)
Hoch (LSR-Materialien)
Maschinen- & Betriebskosten
Gering (weniger Energie, keine Dosiertechnik)
Hoch (komplexe Peripherie, energieintensiv)
Rüst- und Wartungsaufwand
Gering, einfache Maschinen und Werkzeuge
Hoch, vor allem bei kleineren Serien
Oberflächenveredelung
Flexibel und kostengünstig (gute Haftung, wenig Rückstände)
Aufwendiger durch Silikonadditive
Time-to-Market
Kurz, schneller Übergang von Prototyp zu Serie
Lang, hoher Vorbereitungsaufwand
Flexibilität bei Designänderungen
Hoch, einfache Anpassungen möglich
Gering, Änderungen meist nur mit hohem Aufwand möglich

Diese Tabelle lässt auf einen Blick erkennen, dass Compression Molding in vielen wirtschaftlich relevanten Kategorien besser abschneidet – insbesondere für Projekte mit mittleren bis kleineren Stückzahlen, variantenreichen Produkten und begrenztem Budget.

  • Gesamtergebnis: Compression Molding ist nicht nur eine technische Alternative, sondern vielfach die wirtschaftlich bessere Lösung – insbesondere bei geringen bis mittleren Stückzahlen, individueller Geometrie und hoher Materialkostenrelevanz.

Fallbeispiele aus der Praxis

Um die wirtschaftlichen Vorteile des Compression Molding noch greifbarer zu machen, zeigen wir im Folgenden drei konkrete Anwendungsbeispiele aus verschiedenen Branchen. Diese verdeutlichen, wie Unternehmen durch den gezielten Einsatz dieses Verfahrens signifikant Kosten senken und gleichzeitig die Produktqualität sichern konnten.

Gehäusedichtung für ein Laborgerät (Apparatetechnik)

Herstellung Gehäusedichtung für ein Laborgerät

Abb.: Erstellt mit KI

Ein Hersteller von Labormessgeräten benötigte eine flexible, chemikalienresistente Gehäusedichtung für ein neues Analysegerät. Die geforderte Stückzahl lag bei etwa 10.000 Teilen jährlich, verteilt auf mehrere Varianten.

Ausgangssituation:

  • Hohe Werkzeugkosten im LSR-Verfahren
  • Lange Vorlaufzeit für Serienwerkzeug
  • Variantenvielfalt erschwerte die Automatisierung

Lösung mit Compression Molding:

  • Fertigung eines Mehrkavitätenwerkzeugs aus Aluminium zur schnellen Umsetzung
  • Verwendung eines kostengünstigen HTV-Silikons mit optimierter Shore-Härte
  • Einfache Werkzeuganpassung für Variantenfertigung

Ergebnis:

  • 70 % geringere Werkzeugkosten im Vergleich zum LSR
  • Deutlich kürzere Time-to-Market
  • Vereinfachte Logistik durch flexible Kleinserienproduktion
 
 
 

Funktionselement für medizinisches Gerät

Funktionselement für medizinisches Geräte

Abb.: Erstellt mit KI

Ein Hersteller medizintechnischer Systeme plante die Serienfertigung eines Dichtungselements mit hohen Anforderungen an Biokompatibilität und Maßhaltigkeit. Die erwartete Serienmenge lag bei rund 30.000 Stück pro Jahr.

Herausforderung:

  • Höchste Qualitätsanforderungen
  • Eng tolerierte Geometrien
  • Hohe Anforderungen an Materialreinheit

Lösung mit Compression Molding:

  • Auswahl eines medizinisch zertifizierten HTV-Silikons
  • Fertigung auf Präzisionspressen mit Vakuumkammer
  • Nachgelagerte Bedruckung mit medizinkonformen Farben

Ergebnis:

  • Gleiche Produktqualität wie im LSR-Verfahren
  • 30 % geringere Gesamtkosten durch Wegfall teurer Peripherie
  • Flexibilität bei Designanpassungen während der Startphase
 
 
 

Schutzkappe für industrielle Steckverbindungen

Vergleich Schutzkappe für industrielle Steckverbindungen

Abb.: Erstellt mit KI

Ein mittelständisches Unternehmen aus der Elektrotechnik suchte nach einer kostengünstigen Lösung zur Herstellung robuster Schutzkappen für Industrie-Stecksysteme – in mehreren Farben und Varianten.

Herausforderung:

  • Farbvielfalt und Variantenreichtum
  • Wechselnde Stückzahlen
  • Geringe Losgrößen pro Variante

Lösung mit Compression Molding:

  • Einsatz eines standardisierten Grundwerkzeugs mit modularen Einsätzen
  • Verwendung eingefärbter HTV-Rohlinge
  • Optimierte Werkzeugnutzung durch gleichzeitige Fertigung mehrerer Varianten

Ergebnis:

  • 60 % Einsparung bei Rüstzeiten und Werkzeugkosten
  • Materialkostenreduktion durch HTV-Rohlinge
  • Höhere Flexibilität bei Kleinserien und Farbwechseln
  • Diese Praxisbeispiele belegen eindrucksvoll: Compression Molding bietet echte wirtschaftliche Vorteile, wenn es intelligent eingesetzt wird – besonders dort, wo Varianten, Qualität und Wirtschaftlichkeit gleichzeitig gefragt sind.

Entscheidungsfindung: Wann ist Compression Molding die bessere Wahl?

Die Auswahl des geeigneten Verfahrens ist ein entscheidender Schritt in jedem Entwicklungsprojekt. Während der Flüssigspritzguss in bestimmten Fällen weiterhin seine Berechtigung hat – insbesondere bei extrem hohen Stückzahlen oder extrem filigranen Geometrien –, spricht vieles dafür, frühzeitig das Compression Molding als Alternative zu prüfen. Doch wann lohnt sich der Umstieg konkret?

Typische Indikatoren für Compression Molding

Folgende Szenarien sind prädestiniert für den wirtschaftlich erfolgreichen Einsatz des Compression Molding:

✔ Kleine bis mittlere Stückzahlen (bis ca. 100.000 Stück/Jahr)
✔ Variantenreiche Produkte oder regelmäßige Designanpassungen
✔ Schneller Projektstart mit geringer Vorlaufzeit
✔ Begrenztes Investitionsbudget
✔ Anforderungen an flexible Materialien (z. B. unterschiedliche Shore-Härten)
✔ Wertlegung auf Materialeffizienz und niedrige Betriebskosten
✔ Hohe Anforderungen an Oberflächenveredelung oder Bedruckung
✔ Projekte mit kurzen Lebenszyklen oder hoher Änderungsdynamik

Kompakte Entscheidungs-Checkliste

FrageWenn Ja → Empfehlung
Ist die Stückzahl eher klein oder mittelhoch?
Compression Molding bevorzugen
Ist ein schneller Markteintritt gewünscht?
Compression Molding bevorzugen
Ist das Budget für Werkzeug- und Maschineninvestitionen begrenzt?
Compression Molding bevorzugen
Sind regelmäßige Designänderungen zu erwarten?
Compression Molding bevorzugen
Müssen mehrere Produktvarianten auf einem Werkzeug abgebildet werden?
Compression Molding bevorzugen
Ist höchste Automatisierung und Zykluszeitoptimierung entscheidend?
Individuelle Prüfung, Einzelfallentscheidung
Handelt es sich um extrem hohe Stückzahlen mit gleichbleibendem Design?
Individuelle Prüfung, Einzelfallentscheidung

Fazit zur Verfahrenswahl

In vielen mittelständischen Anwendungen ist das Compression Molding nicht nur technisch ausreichend, sondern wirtschaftlich überlegen. Wer das Verfahren frühzeitig prüft, kann den gesamten Projektverlauf – von der Produktentwicklung über die Industrialisierung bis zur Serienproduktion – effizienter und kostensparender gestalten.

Fazit

Compression Molding ist weit mehr als ein alternatives Fertigungsverfahren für Elastomerformteile – es ist eine echte wirtschaftliche Chance für Unternehmen, die Kosten senken, schneller liefern und flexibler produzieren wollen. Besonders für mittelständische Unternehmen mit kleinen bis mittleren Serien, variantenreichen Produkten und begrenztem Investitionsrahmen ist es oft die klügere Entscheidung.

Im Vergleich zum Flüssigspritzguss punktet das Compression Molding in nahezu jeder Phase des Produktlebenszyklus mit konkreten Vorteilen:

  • Schnellere Prototypenerstellung ohne hohe Anlaufkosten
  • Günstigere und einfachere Werkzeuge
  • Niedrigere Material- und Betriebskosten
  • Höhere Flexibilität bei Designänderungen
  • Kürzere Time-to-Market bei gleichbleibender Qualität

Durch eine frühzeitige Machbarkeitsprüfung und gezielte Verfahrenswahl können Unternehmen nicht nur Kosten einsparen, sondern auch Innovationen beschleunigen und ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken.

ELGRO Technology GmbH – Ihr Partner für wirtschaftliches Compression Molding

Als erfahrener Hersteller von Elastomerformteilen bietet Ihnen die ELGRO Technology GmbH umfassende Kompetenz im Compression Molding – von der Entwicklung über den Werkzeugbau bis hin zur Serienfertigung. Unsere Experten beraten Sie individuell und helfen Ihnen dabei das wirtschaftlich optimale Fertigungsverfahren für Ihr Projekt zu identifizieren.

Wir kombinieren technische Präzision mit einem pragmatischen Ansatz, um Ihre Anforderungen schnell, flexibel und zuverlässig umzusetzen – und das alles „Made in Germany“. Ob medizintechnisches Produkt, industrielle Dichtung oder technisches Formteil: Mit ELGRO haben Sie einen Partner an Ihrer Seite, der Kosteneffizienz, Qualität und Geschwindigkeit in Einklang bringt.

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FAQs zum Thema Compression Molding

Für welche Produkte eignet sich Compression Molding besonders gut?

Compression Molding eignet sich besonders für elastomere Formteile aus Silikon oder Gummi, bei kleinen bis mittleren Stückzahlen, hoher Variantenvielfalt oder wenn Flexibilität bei Design und Material gefragt ist – z. B. Dichtungen, Schutzkappen, Formteile für Laborgeräte oder Medizintechnik.

Wie groß ist der Kostenvorteil gegenüber dem Flüssigspritzguss?

Je nach Anwendung können die Gesamtkosten um 30 % bis 70 % reduziert werden – vor allem durch günstigere Werkzeuge, niedrigere Materialpreise (HTV statt LSR) und geringere Betriebskosten.

Ist die Qualität von Compression-Molding-Teilen mit LSR vergleichbar?

Ja, bei korrekter Auslegung der Werkzeuge und Auswahl geeigneter Materialien (z. B. HTV-Silikon) lassen sich gleichwertige oder bessere mechanische und thermische Eigenschaften erzielen.

Wie schnell kann ein Projekt mit Compression Molding starten?

Durch den einfachen Werkzeugbau ist ein Start innerhalb weniger Wochen möglich – inklusive seriennaher Prototypen. Das Verfahren ermöglicht eine deutlich schnellere Time-to-Market.

Lohnt sich Compression Molding auch für Kleinserien unter 10.000 Stück?

Absolut. Gerade bei Kleinserien mit wechselnden Anforderungen oder hoher Variantenvielfalt ist Compression Molding besonders wirtschaftlich, da keine teure Automatisierung nötig ist.

Wie flexibel sind Designänderungen beim Compression Molding?

Sehr flexibel. Werkzeuge lassen sich schnell und günstig anpassen, da sie weniger komplex sind als beim Flüssigspritzguss. Ideal für iterative Entwicklungsprozesse oder Produktausweitungen.

Können beim Compression Molding auch verschiedene Farben oder Materialien kombiniert werden?

Ja, mit HTV-Silikonen lassen sich verschiedene Farben, Shore-Härten oder Materialtypen in unterschiedlichen Chargen ohne großen Aufwand verarbeiten – ein großer Vorteil bei individuellen Kundenwünschen.

Wie unterscheidet sich der Energieverbrauch im Vergleich zum LSR-Verfahren?

Der Energieverbrauch ist meist deutlich geringer, da keine aufwendige Misch- und Fördertechnik benötigt wird. Auch die Maschinen sind kompakter und effizienter.

Gibt es Einschränkungen bei der Teilekomplexität im Compression Molding?

Bei extrem filigranen, hohlen oder besonders kleinen Geometrien kann der Flüssigspritzguss im Vorteil sein. Ansonsten sind mit moderner Werkzeugtechnik auch komplexe Formen gut realisierbar.

Warum ist ELGRO Technology der richtige Ansprechpartner?

ELGRO bietet maßgeschneiderte Compression-Molding-Lösungen aus einer Hand – von der Machbarkeitsanalyse über den Werkzeugbau bis zur Serienfertigung. Wir verbinden technisches Know-how mit wirtschaftlichem Denken und sind auf die Anforderungen mittelständischer Unternehmen spezialisiert.